Naturmedizin - aus Erfahrung gut

Naturmedizin hat eine lange Tradition. Seit es Menschen gibt, werden sie krank. Und schon immer versuchten Kranke, Linderung oder Heilung ihrer Beschwerden zu erfahren. Mit der Zeit fanden Anwendungen, die hierbei erfolgreich waren, Eingang in das Kulturgut der Menschheit: Durch Ausprobieren, Beobachtung und Reflexion der gewonnenen Erfahrungen bildeten sich einzelne Behandlungsmethoden oder sogar ganze Medizinsysteme heraus. Manche davon wurden im Laufe der Entwicklungsgeschichte der Menschheit wieder verworfen, weil sich herausstellte, dass sie doch nicht das bewirkten, was man sich zunächst versprochen hatte. Andere aber wurden überliefert und entwickelten sich weiter, weil jede neue Generation wieder gute Erfahrungen mit ihnen machte und sie Schritt für Schritt verbesserte. Beispiele für diese bewährten Therapieformen oder -systeme sind die europäische Naturheilkunde, die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) oder der indische Ayurveda. Mit ihren Behandlungsmethoden haben unzählige Menschen über Jahrtausende immer wieder Verbesserungen ihres Gesundheitszustandes erfahren, und sie tun es auch heute noch.

Schulmedizin – Stärken und Schwächen

Dennoch werden traditionelle Therapieformen im modernen Medizinbetrieb kaum berücksichtigt: Die Universitäten erforschen Naturmedizin mangels öffentlicher Gelder nur sehr eingeschränkt, angehende ÄrztInnen lernen kaum etwas darüber, und die PatientInnen können folglich nur sehr begrenzt von hilfreichen Verfahren profitieren. Die heutige Schulmedizin hat viele segensreiche Behandlungsmethoden im Arztkoffer, vor allem im Bereich der akut lebensbedrohlichen Zustände und der Intensivmedizin. Anders verhält es sich bei leichteren und chronischen Erkrankungen: Zum einen wiegt der erhoffte Nutzen der konventionellen Therapien das Risiko unerwünschter Arzneiwirkungen nicht immer auf. Zum anderen lassen sich mit schulmedizinischen Medikamenten häufig nur die Krankheitssymptome unterdrücken, während der eigentliche Heilungsprozess unbeeinflusst bleibt.